Trust the timing of your life


Ein Beitrag ohne ein einziges Foto ist bei mir selten. Aber manchmal muss das sein. Manchmal braucht es nur Worte, ohne Ablenkung oder Bezug. Warum genau jetzt der Zeitpunkt dafür sein soll, keine Ahnung. Das Leben schreitet voran. Dinge passieren oder passieren auch nicht. „Trust the timing of your life“. Ein Satz der mir dabei immer wieder in den Sinn kommt…

Trust – Vertrauen. Man muss im Leben auf viel vertrauen. Auf die eigene Kraft Aufgaben zu bewältigen. Auf die Menschen im direkten und indirekten Umfeld. Der Glaube an sich selbst. Wozu bin ich in der Lage? Was kann ich bewirken? Was kann ich beeinflussen und wann muss ich mich einfach treiben lassen?

Es gibt diese Phasen im Leben, da kann man nicht anders als dem weiteren Verlauf zu vertrauen. Man wird Menschen begegnen die man nicht kennt. Man wird vor Konflikte gestellt werden deren Ausgang ungewiss ist. Begegnungen und Geschehnisse die einen aus der Bahn werfen können… Oder in die Spur zurückführen.

Vertrauen heißt auch zu beurteilen wo man steht. In oder neben der Spur. Wie wichtig ist es überhaupt zu wissen wo man steht? Und will man überhaupt was ändern? Will man die Berge die sich vor einem auftun besteigen oder umwandern?

Timing – zeitliche Koordination. Oft plätschert das Leben so dahin. Hier und da mit kleinen Veränderungen oder Erlebnissen. Doch sind diese Veränderungen wirklich so klein? Oder wären sie zu einem anderen Zeitpunkt viel größer? Wann genau ist die Zeit da, die Umstände des Lebens zu nutzen und sich damit zu beschäftigen?

Menschen kommen und gehen. Manche bleiben ganz lange, andere gehen nach kurzer Zeit wieder. Es gibt Menschen in man große Hoffnung setz, die dann aber enttäuscht wird. Und dann wieder die, denen man völlig ohne Erwartung begegnet und die ein Leben verändern können. Die etwas kleines plötzlich ganz groß machen.

Diese Gedanken sind immer da. Irgendwo. Beim Timing kommt es darauf an, den Moment zu realisieren und dann zu handeln. Oder eben auch nicht. Springt man auf den Zug auf, der einem die Chance gibt, voran zu kommen. Oder verpasst man ihn. Vielleicht auch nur knapp… Und bleibt somit auch die Chance auf der Strecke? Tut sich eine neue auf? Eine andere?

Life – Leben. Was bedeutet Leben? Ist es der tägliche Gang zum Arbeitsplatz, 8h absitzen und dann die 4-5h die einem noch bleiben vollzustopfen? Mit Dingen die man gern macht. Aber wie lange macht man diese Dinge dann noch gern? Denn unter Stress und Zeitdruck können auch die schönsten Dinge irgendwann mal schrecklich werden… Die ursprüngliche „Rettung“ aus dem Alltagstrott kann auch schnell zur Last werden…

Und doch hat man sein Leben ja eigentlich selbst in der Hand. Was aber hält einen im gewohnten Trott? Das Geld? Die Bequemlichkeit? Das fehlende Vertrauen in die eigene Stärke? Der fehlende Begleiter in schweren Zeiten? Zu wenig Mut oder zu viele Zweifel?

Mein Zug wird kommen. Und ich werde versuchen pünktlich zu sein. Das Ziel ist zwar ungewiss und ich werde nicht vorbereitet sein auf das was da wartet, aber selbst wenn alles schief läuft, es gibt immer auch eine Rückfahrkarte…

19 Kommentare zu „Trust the timing of your life“

  1. … je älter ich werde, desto rätselhafter erscheint mir das Leben, ein unendliches Gewebe an Möglichkeiten, deren Zusammenhang ich nicht überblicken kann. Vertrauen, ja! (und Fragen in die Welt schicken, so wie du es tust, auch ohne die Antwort zu kennen…)

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  2. Ok, ich hab mich geirrt. DAS ist wohl dein persönlichster Beitrag überhaupt. „Trust the timing of your life“. Ja. Denn alles hat seine Richtigkeit. So wie’s kommt. Man sieht’s im ersten Moment oft nicht weil uns die plötzliche Veränderung, das was uns im ersten Moment „aus der Bahn wirft“, wie ein ICE überfährt. Fühlen uns vor den Kopf gestoßen und verar****. Doch wenn die erste Wut mal verrauscht ist und sich Klarheit einstellt, man das Leben mal mit etwas Abstand betrachtet, dann sieht man sie wieder. Die kleinen, besonderen Dinge im Leben. Oder es tauchen plötzlich Menschen auf, die sie dir zeigen. Die dein Leben weiter verändern. Dich wieder auf die richtige Spur führen. So wie du’s eh schon so schön geschrieben hast. 🙂
    Trust… Ja. Einem Menschen zu vertrauen ist schwer. Sich selbst zu vertrauen umso schwerer. Und den Mut zusammenzukratzen, alles zurückzulassen und in jeglicher Hinsicht völlig neu anzufangen, so ziemlich das allerschwierigste überhaupt. Das weiß ich aus eigenen Erfahrungen im letzten Jahr nur zu gut…
    Ich bin mir sicher, wenn du den Mut findest, die Vergangenheit abzuschließen und die Veränderungen in dir zulässt, wirst du auch den Zug – nicht den Menschen – in der Gegenwart erwischen, der dich aus dem Alltagstrott befreit und in Richtung Zukunft führt. Der Mensch wird vielleicht auf den Zug mitauf springen und dich vielleicht in der Zukunft begleiten, aber er wird nicht dein Leben verändern können. Dein Leben grundlegend so verändern dass du glücklich wirst, das kannst nur du. Die Menschen können dir zur Seite stehen und dich begleiten, aber ob du in den Zug einsteigst oder nicht, bleibt letztendlich deine Entscheidung.
    Du wirst den richtigen Zug, zum richtigen Zeitpunkt erwischen. Da bin ich mir ganz sicher. Ich glaube, du bist auf dem besten Weg dorthin. Und wie du so schön gesagt hast, es gibt immer ein Rückfahrticket. 😉

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  3. Interessanter Beitrag. 🙂 Und auch wenn es heute nicht im das Photo geht, muss ich trotzdem dazu sagen, dass es gut geworden ist. 😉

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  4. Zeilen, die zum Nachdenken bewegen. Wunderschöne Zeilen, die berühren. Bis tief ins Herz. Steckt in deinen Worten nicht für jedermann so viel Wahres!? Kann nicht jeder sich ein Stück weit mit dem identifizieren was du sagst!? Ich für meinen Teil kann es, und von daher sei dir wie so oft- auch an dieser Stelle- gedankt, für einen Beitrag der anregt. Nicht aufzugeben. Zu Glauben. Und zu Hoffen. Anzugehen was man sich selber zutrauen sollte. Das mit dem Rückfahrticket hast du schön gesagt. Recht hast du. Oftmals ist uns nicht bewusst dass wir alles selber in der Hand haben. Auch das Rückfahrticket. Egal wie dein Weg aussehen wird. Egal wo er dich hinführt. Er wird gut werden. Da bin ich mir sicher. Ein Foto hast du dennoch gezeigt, passend zu Deinen so rührenden Zeilen. Eines, was wie ich finde, passender nicht sein könnte. Vögel symbolisieren Freiheit. Die Freiheit in uns Selbst..

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  5. Meiner Meinung nach hat jeder sein Leben selbst in der Hand ! Niemand zwingt jemand Dinge zu tun die man evtl. gar nicht will. Die Gefahr ist groß leicht in Träumerei zu verfallen und die Realität zu bestimmten Dingen zu verlieren. Dinge im Leben zu verändern finde ich gut aber sie sollten auch überlegt sein und zwar mit allen Vor und Nachteilen. Letzteres wird immer wieder leicht vergessen weil man von den Vorteilen sich blenden läßt. Man ändert auch im Lauf seines Lebens die Einstellungen und Ansichten. Jetzt werden auf einmal Dinge wichtig die vorher unwichtig waren und man sich darüber keine Gedanken darüber gemacht hat. Lebenlagen zu verändern können positiv ausgehen aber genauso negativ. Deshalb mein Rat “ Alles gut überlegen mit allen Vor-und Nachteile und vor allen Dingen mit dem Gedanken „Was ist wenn “ ??? ! Eine gewissen Grundsicherheit braucht jeder der eine hat sie der andere muss sie sich erarbeiten !

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  6. das ist ein super schöner Text, der wirklich zum Nachdenken anregt. Und ja, man hat sein Leben selbst in der Hand, man ist für sich selbst verantwortlich und dafür, was man daraus macht. Auch wenn das manchmal wirklich eine schwere Aufgabe ist, weil man ja eben nicht weiß, wohin die Entscheidungen irgendwann mal führen werden.

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  7. Sehr schöne tiefgründige Gedanken. Ich verstehe dich, denn ich löste ein Ticket und flog einmal 4000 Meilen hin und nach 10 Tagen wieder zurück, allein um mir zu beweisen, dass ich es kann. Es waren die schönsten 10 Tage seit Jahren. Einfach machen was ich möchte, essen oder nicht essen, schlafen oder nicht schlafen, neue Freunde kennenlernen. Einfach sehen, dass es noch etwas anderes gibt als den Gewohnheitsalltag. ❤️😊

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  8. Dein Leben gestaltest du selbst. Manchmal ist der Weg das Ziel. Ich finde es ganz wichtig sich treiben zu lassen, offen zu sein für das, was um einen herum passiert. Menschen, die einen begleiten muss man um sich herum spüren. Man nimmt von allem etwas für sich mit, von jeder Reise, von jeder Begegnung mit einem Menschen. An diesen Erfahrungen wächst man als Mensch – lass dich inspirieren.

    Der 8 Stunden Job, die Rituale sind Sicherheiten, die man im Leben als Anker braucht. Der eine ist freier, der andere nicht. Wie gesagt, du bist der Künstler deines Lebens.

    Und wenn man den Zug mal verpasst hat, hat auch das was Gutes. So passiert sicherlich etwas, das man sonst nicht erlebt hätte. Mit den Jahren kommt die Gelassenheit.

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  9. Gedanken sind doch etwas Feines. Manchmal ungeordnet, manchmal chaotisch, dann wieder ganz klar. Beschäftigen tun sie einen latent, machen nachdenklich, zuversichtlich, lebendig, trüb. Von allem etwas.
    Danke für deinen Einblick in deine Gedanken.
    Interessanter Satz. Ich glaube, Vertrauen ist ein wichtiger Faktor.
    Vertrauen ins Leben, in die Zeit, in und zu anderen, aber vor allem in sich selbst. Sich selbst vertrauen ist gar nicht so leicht, aber unendlich wichtig. Denke ich.
    Zum Glück können Züge auch manchmal Verspätung haben, manchmal sogar vorbei fahren, manchmal nimmt man vielleicht einfach den nächsten. Wer weiß, wozu das gut ist? Das weißt du ja selten vorher.
    Und manchmal gehört zum Vertrauen auch das Wörtchen: Mut!!
    😉 Viel Glück. Es gibt viele Züge. Und einer wird bestimmt kommen, auf den du springen magst, kannst, musst oder noch besser: willst!!!
    Offen bleiben. Für so vieles. Und nicht einschlafen. Wobei, auch eine Weile einschlafen kann für vieles gut sein. Wer weiß das schon.
    Es wird. 😉

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  10. entscheidungen, die man trifft, trifft man immer so, wie mans in diesem moment am besten kann. und sie führen einen wohin. manchmal in die richtige richtung und manchmal in die falsche. wenn die richtung falsch ist, muss man irgendwann den mut aufbringen, wo anders abzubiegen. wichtig ist wohl, dass man im dialog mit sich selbst bleibt, das finde ich manchmal am schwierigsten. vertrauen muss man wohl vor allem sich selbst, aber auch das ist keine kleine herausforderung.

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  11. Jetzt war ich sehr überrascht, über diese sehr intime, persönliche Masse, die zu kleinen Teilen in allen deiner Blogeinträge, zwischen diesen grandiosen Fotos, zu finden ist.
    Doch hast du mich aber direkt berührt, denn wo immer die Vorstellung des Zuges aufgegriffen wird, der uns irgendwo hinbringen „könnte“, versinke ich in diesem leicht resignierten Paradoxon, dass wir ihn einfach nur nehmen müssen, stattdessen aber auf unserem Schreibtischstuhl auf der Arbeit sitzen, wie festgenagelt, während unsere Gedanken schon im Zug sitzen, unwissend, wohin, aber in einer Stimmung, die alles von sich abschüttelt, alles negative, alles, das uns nicht glücklich macht, in einer Stimmung, die mit so viel Glück und Hoffnung aufgeladen ist, dass es überhaupt nicht nötig ist, zu wissen, wo man überhaupt hinfährt und was dort auf uns wartet.
    Ein schöner Text, Markus!
    In diesem Sinne, lass‘ uns pünktlich sein, wenn der Zug kommt.

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  12. Sau guter Beitrag, sehe ich ganz genau so. Allerdings würde ich die Rückfahrkarte eher als neuen Zug betrachten. Der kann manchmal ruhig in die Richtung fahren, aus der man gekommen ist, aber es ist ein anderer Zug, vielleicht eine andere Strecke und der Ausgangsort wird sich verändert haben.

    Aber all das ist egal, wichtig ist zu leben und sich nicht ständig Sorgen über eine unbekannte Zukunft oder Gedanken über eine vergangenen, nicht mehr änderbare Vergangenheit zu machen.

    Mir fällt manchmal beides schwer … aber ich war schon schlechter in der Disziplin 🙂

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  13. Veränderungen wirklich zu leben erscheint mir auch immer schwieriger. Dabei sollte es ja eigentlich, je älter man wird, sogar leichter sein: Schließlich bin ich erwachsen, weiß was ich kann – und was nicht. Und kann selbst entscheiden. Trotzdem scheint es oft zu schwierig, die Sicherheit über Bord zu werfen. Eine Sicherheit in Umstände, die man eigentlich nicht möchte. <– Absurd irgendwie….

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