Fuschlsee? Geht so…


Im Zuge unseres Salzburg Aufenthalts lockte und verführte uns das gute Wetter dazu, die Tagesplanung am Abreisetag ein bisschen zu verändern bzw. zu verlängern. Jetzt gibt es im Salzkammergut eine ganze Handvoll Seen und trotzdem kann bei der Auswahl selbst in unserem schön Nachbarland auch mal was schief gehen…

Die Voraussetzungen waren optimal. Gut und ausreichend gefrühstückt, Ankunft am See kurz vor der Mittagszeit, tolles Wetter, es gab einen angeblich „herrlichen“ Rundweg um den See und die Speicherkarten hatten noch ausreichend Kapazität.

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Also auf ins Getümmel. Doch bereits nach wenigen Metern war der See auf dem „Rundweg“ nicht mehr wirklich zu sehen. An den wenigen Stellen die zum See führten gab es keine spektakulären Foto-Hotspots, keine Aussicht die unbedingt mal festgehalten werden muss. Und so freuten wir uns nach ca. 1,5h Fußmarsch auf eine ordentliche Mahlzeit auf der Hälfte der Strecke.

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Doch dann der erste große Schock. Den gefüllten Geldbeutel im Auto liegen lassen, den leeren (meinen) dabei. Es war bereits 14 Uhr und der Rückweg betrug in jede Richtung jeweils mindestens 1,5 Stunden. Also Augen zu und durch, in der Hoffnung, dass Schloß Fuschl (das uns die ganze Zeit schon höhnisch angrinste) den ersehnten Bankomat anbietet.

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Doch Schloss Fuschl ist ein unfassbar spießiger 5Sterne Schuppen, vollgepackt mit hippen Golfern, reichen Menschen und teuren Restaurants die aussahen als hätten sie geschlossen. So trieb uns der Hunger weiter, zurück nach Fuschl am See. Zum gefüllten Geldbeutel… Doch die Menschen die für den Rundweg verantwortlich waren, hatten es nicht so mit der Beschilderung. Von der angegebenen Gehzeit ganz zu schweigen. Und so verloren wir immer wieder wertvolle Minuten im Kampf gegen den Hunger…

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Irgendwann, nach ca. 4,5 Stunden landeten wir dann völlig abgemagert im Restaurant Seegartl. Und da wartete das erste echte Highlight am Fuschlsee! Selten einen besseren Burger gegessen…

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Mein Fazit fällt dementsprechend eher ernüchternd aus. Doch wenn die Gespräche und die Begleiter passen, dann ist es letztendlich egal wo man sich aufhält. Denn Seen gibt es genug auf dieser Welt, gute Gespräche und gute Zeiten umso weniger…

(Letztendlich hat die Tatsache, dass sich meine Nikon und Nina’s Weitwinkelobjektiv nicht so gut verstanden haben, auch nicht wirklich zu einem positiveren Fazit beigetragen….)

EDIT: Es lag letztendlich an meiner Kamera, denn an diesem Tag wurde der Anfang vom Ende meiner treuen Begleiterin Namens D7000 eingeläutet… Mehr dazu in Kürze…

45 Kommentare zu „Fuschlsee? Geht so…“

  1. haha, mir ist dieser ausflug schon zu ohren gekommen. ja das ist ärgerlich. aber der fuschlsee an sich ist wirklich schön, der kann doch gar nix für diesen reinfall 😉 das mit dem rundweg ist aber natürlich super ärgerlich.

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    1. Ich weiß doch, aber zumindest mein Ärger hat sich schon ein bisschen auf den armen unschuldigen See übertragen 😉 Und ich hab damals schon beschlossen, dass ich meinen gefühlen freien Lauf lassen werde ;-)) inzwischen könnt ich aber ohne Probleme wieder hin, Trauma überwunden 😉

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      1. naja gut, damit zu konkurrieren ist halt natürlich nicht wirklich möglich. über den königssee kann ich ja nicht soooviel sagen, aber der eibsee ist eine klasse für sich. da hättest du vermutlich auch eher zB mit dem attersee vergleichen müssen. das problem bei uns ist halt, dass die großen seen meist sehr touristisch verbaut sind.

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  2. Das Grüne – 00124 – hat mich hergelockt. So ein tolles Licht und die zarte Spiegelung auf dem See. Gefällt mir sehr. Und was Wanderwege angeht und Fotografieren … da muss man immer schon ordentlich dazurechnen – Wanderer laufen recht schnell und bleiben nicht an jeder Ecke stehen 😉 Wanderer schaffen 4,5 km in der Stunde – für 300 Höhenmeter addiert man zur Strecke eine Stunde für rauf und eine halbe Stunde für runter. Um auch noch halbwegs Ruhe zum Fotografieren zu haben, addiere ich da noch gut die Hälfte der normalen Wanderzeit dazu. Dann ist da aber noch nicht mit eingerechnet, dass man sich für ein Motiv mal richtig lange Zeit nimmt. Die Zeit, die beim Fotografieren drauf geht sollte man wirklich nicht unterschätzen!

    Das mit der Kamera tut mir leid. Aber sieh es positiv – jetzt hättest du die Chance Dir mal eine gute Canon zu holen 😉

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    1. Erstmal vielen Dank für Deine Worte! Und ja, Du hast schon Recht, da lag auch ne Menge an uns, es hat uns ja niemand verboten was zu essen mitzunehmen 😉 Und es stimmt natürlich auch, dass wir echt viele kleine fotografischen Pausen eingelegt haben… Trotzdem, so wirklich begeistert war ich nicht… 😉 Und die Nikon ist schon da, ein Wechsel kommt vorerst in in Frage ;-))

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  3. sehr gut gefallen mir die „Panoramafotos“ . Wie schon geschrieben kenne ich natürlich auch den Fuschlsee wobei der Rundweg noch nicht auf meinem Programm stand aber anscheinend lt. deinen Beschreibungen auch nicht unbedingt lohnenswert ist. Schloss Fuschl kenne ich nur vom vorbeifahren. Bei meinem Besuch stand damals ein anderes Highlight im Vordergrund das du ja kennst vom erzählen. Eine Tankstelle ( man sollte es ja nicht glauben ) aber die hat voll meinen Erwartungen entsprochen wo ich auch für einen Fan-Artikel ordentlich Geld hab liegen lassen und ein Wohnhaus eines der prominentesten Sportler Österreichs. Hunger ist arg aber Durst noch schlimmer ! Ja es ist blöd wenn man mit leerem Geldbeutel sich auf Tour aufmacht. Das nächste mal daran denken !

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    1. Ja, das hatten wir ja schon… Blöd das ich den passenden Film erst danach gesehen hab. Hat mich fast ein bisschen geärgert… Und was das essen angeht, man lernt ja aus seinen Fehlern, bezogen auf den Proviant und den Geldbeutel 😉

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  4. Das wäre ein Ort an dem ich jetzt so gern wäre. Weit weg von all den Gedanken, Kopf frei machen, und atmen, atmen und das Gefühl des Erstickens ablegen.
    Ein schönes Fleckchen Erde auf dieser Welt. Kann es hier bitte auch sowas geben? Schöne Fotos, vielen Dank für den Kurztrip.

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    1. Das glaub ich, nachdem ich Deinen aktuellen Beitrag heut gelesen hab… Interessant wie sich die Ansichten je nach Lebensphase ändern können… Was für den einen eine nervige Angelegenheit ist, kann für jemand anders eine Ruheoase werden…In Gedanken bin ich bei Dir!

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  5. Oh je… wenn ich eins hasse, dann laufen und Hunger haben und keine Aussicht auf Erlösung. Und an jeder Ecke eine neue Hiobsbotschaft …. kein Essen. Schrecklich.
    Zumal bei mir der Kreislauf dann abklappert und ich vmtl. auf der Hälfte der Strecke entweder superschlecht gelaunt werde oder komplett schweigsam, weil mit überleben beschäftigt oder gleich umfallen würde 😀
    Hab mir angewöhnt, bei sowas lieber ‚Care-Pakete‘ mit zu nehmen …
    Ansonsten sieht man auf deinen hübschen Bildern nur Schönes, wenn du nix dazu geschrieben hättest, würde ich denken, es war ein superschöner, entspannter Ausflug 😉 Nur das eine Bild, was so doppelbelichtet verschwimmt, passt zu dem Zustand, den ich mir durch deine Worte gleich gut vorstellen konnte 😀 Taumel …..

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    1. Es ist echt so, man lernt immer wieder dazu im Leben. Ich verlass mich auf jeden Fall nicht mehr auf irgendwelche Restaurants, Imbissbuden o.ä. Das einzige das wirklich Substanz hat, ist der Inhalt meines Rucksacks ;-)) Übrigens wäre das verschwommene Bild mit dem Prisma das Titelbild geworden wenn ich das durchgestrichene Schild von Fuschl nicht gefunden hätte 😉

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      1. Das hätte dann zum Hungergefühl gepasst ;), aber das Fuschl-Niewieder-Schild tut es natürlich auch 😀
        Der arme See, wenn der wüsste, dann hätte er euch sicher ein paar Beeren gereicht …

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  6. Tolle Bilder! Man sieht richtig wie saftig die Wiesen waren! Ich wäre vor lauter Verzweiflung und Hunger wohl einfach durchgeschwommen und unterwegs abgesoffen! 🙈 Bin gespannt was mit deiner Kamera ist, ich hoffe es gibt ein kleines Happy End! 😳

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    1. Ein kann ich verraten, ein Happy end gab es nicht :-/ Aber mehr dazu die nächsten Tage 😉 Ich war tatsächlich auch kurz davor durchzuschwimmen… Zum Glück fiel mir ein, dass ich kaum ne Treppe hochkomm ohne zu schnaufen… ;-)) Aber ich habs geschafft, Tschacka!!

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  7. Schön geschrieben. So ermunternd und fuschlig ;o) Ich finde es ja manchmal viel spannender, was man draus macht, wenn einem die Fotomotive nicht einfach auf dem Tablet serviert werden und man wirklich suchen oder ins Detail gehen muss, weil da nichts ist, oder nicht spannend genug oder zu weit weg. Daher: Ich finds klasse. Grün, See, Spiegelungen, Boote, Menschen, Vögel und Schnecken, … hätte ich erst die Bilder gesehen und dann den Text gelesen, hätte ich einen wunderbar lauschigen Ausflug erwartet. Den hattet Ihr ja im Prinzip auch, bis auf den Hunger, mehr Weg als geplant und die fehlenden Hotspots. Ich finds gut geschrieben und noch schöner festgehalten ;o)

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    1. So „fuschlig“ ;-))) Rückblickend kann ich den Tag tatsächlich wieder richtig genießen, mit nem Augenzwinkern halt 😉 Aber in dem Moment wars schon kurz heftig… Und ganz ehrlich, nochmal dorthin würde ich nicht machen… Da waren Eib- und Königssee schon spektakulärer… Danke auf jeden Fall für Deine Worte!

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  8. Halleluja, wie gut, dass Du wirklich gute Gesellschaft hattest! Denn im Grunde ist das fast schon eine Ausnahmesituation. Mit meinem Mann hätte ich jedenfalls nicht unterwegs sein dürfen… wenn er Hunger hat, ist nicht mit ihm zu spaßen! 🙂

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  9. Junge, Junge.. …mal wieder ein grandioser Mix. Da sind echt herrliche Weitwinkelaufnahmen dabei. Geht gleich mit dem ersten los. Überhaupt wendest du hier viele unterschiedliche Techniken an, die den Fokus auf viele wunderschöne Bilder führen. Spiegelungen in der Scheibe, im See.. Das Bild mit dem Waldweg hat echt was magisch einladendes . Schon Hammer die Dichte an tollen Fotos in dieser Serie.

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    1. Oh vielen Dank! An dem Tag war es tatsächlich so, dass ich recht unterschiedliche Objektive nutzen konnte (Danke Nina)… Allerdings ging es ja dann los mit den Fokusproblemen… Alles in Allem war es OK, aber bei weitem nicht so, wie ich mir es vorgestellt hab 😉 (bezogen auf den See und seine fotogene Seite)

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