Born to die


Letzte Woche saß ich 4 Stunden zusammen mit meinem Makroobjektiv, einem Spiegel und einer Pipette auf dem Wohnzimmerboden. Zum ersten mal seit Monaten hatte ich keinen Beitrag mehr in der Warteschleife. Das Ergebnis war ernüchternd. Und meine (fotografische) Stimmung am Nullpunkt…

Beim Fotografieren spielen oftmals innere Ruhen und Unruhen eine tragende Rolle. Wut auf das kreative Loch und den langsam ansteigenden Druck was die Veröffentlichung eines neuen Beitrags angeht… Und so kam es, dass ich in dieser Phase wieder mal auf eine junge Frau names Lana del Rey gestoßen bin. Keine Stimmung hätte passsender sein können…

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Oh, my heart, it breaks,
Every step that I take.
But I’m hoping at the gates,
They’ll tell me that you’re mine.

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And the road gets tough,
I don’t know why.

The road is long,
We carry on.

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So choose your last words,
This is the last time.
Cause you and I,
We were born to die.

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Nach 4:46 Min war die ganz wilde Stimmung (zum Glück) erstmal vorbei. Und trotzdem reichte das Gefühl aus, um eine komplette Fotoreihe daraus zu machen. Ernsthaft verletzt wurde (zum Glück) niemand. Nicht einmal mein Handmodel… Und während das Blut floß und spritzte, konnten wir aus den Augenwinkeln einen Schatten vorbeihuschen sehen…

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Sofort begann das Lied im Kopf von vorne…

„Feet, don’t fail me now. Take me to the finish line. Oh, my heart, it breaks. Every step that I take…“

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Irgendwann endet alles…

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…um irgendwelchen Gerüchten vorzugreifen, es geht mir gut… Ich hab nur den Gedanken freien Lauf gelassen. Fantasien sind erlaubt und dürfen auch fotografisch ausgelebt werden. Solange es sich bei dem Blut um passierte Tomaten handelt und die Schatten und Hände einer ganz bestimmten Person zugeordnet werden können… 😉

Danke!

64 Kommentare zu „Born to die“

    1. Ja, einfach mal den Gefühlen freien Lauf gelassen. Gefällt nicht jedem, muss es auch nicht… Ab und an mal aus dem Alltag ausbrechen macht schon auch Spaß (auch wenn das nur im fotografischen Sinn der Fall ist) 😉 Das Du die Location erkennst war klar 😉

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  1. Ich hätte auf Erdbeermarmelade getippt 😀
    Oha, das ist mal eine düstere Serie, aber ja, kenne solche Stimmungen gut und finde es inspirierend, mal zu sehen, wie auch solche Stimmungen in Bilder umgesetzt werden können. Ich bin schon lange auf der Suche nach einer Bilderserie zum Thema ‚Wut‘, bisher ist mir allerdings noch nichts gekommen, zumal Blut jetzt nicht so mein Favorit ist 🙂 Und die Frage, ob Wut immer mit Zerstörung gleichzusetzen ist, umtreibt mich noch.
    Also, beeindruckende Bilder. Tatsächlich favorisiere ich die Bilder mit der besudelten Hand und den schwarzweißen Schatten in euren Augenwinkeln …. spooooky 😉

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    1. Ach vielen Dank! „Wut“ war schon auch dabei, eher auf mich selbst… Die Erfahrung das im Kopf ne Blockade sitzt hatte ich jetzt noch nicht sooo oft, daher wars ne Mischung aus Wut, Genervt sein und Ungeduld… Danach war ich wirklich befreit und zufrieden 😉

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      1. Ach, ich kenne sowas gut: Blockaden im Kopf. Hast du aber doch offenbar gute Coping-Strategien 😉, um sie loszuwerden. Wut und Genervtsein in kreative Bahnen zu lenken, zahlt sich manchmal aus!
        Schön, wenn es gewirkt hat.
        Meine Serie über die Wut kommt bestimmt auch noch, ich arbeite noch daran …

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  2. Richtig geil umgesetzt! Genau das finde ich das tolle an der Fotografie, man hat eine Idee aufgrund einer Inspiration (egal ob Lied, Film oder Szene) und weiß genau wie die Bilder am Ende aussehen soll! Interessant wie dir bei dem Lied solche Bilder in den Kopf kommen! 😀 Als Fan von The Walking Dead steh ich natürlich auf so nen Scheiß und musste sofort an ein paar Szenen denken! 😀 Ich hab mein Kunstblut mal aus Rote-Bete-Saft und Stärke gemacht, deins sieht besser aus. 😉

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    1. Ich danke Dir! Und ich musste ehrlich gesagt schon ein bisschen an den Reglern drehen bis aus der Tomatensoße auch annähernd realisitisches Blut wird… War ganz schön orange auf den Rohdateien 😉 Aber es hat meeeega Spaß gemacht!! Und born to die und die Art wie Madame del Rey das singt hat mir schon ausgereicht 😉

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      1. Also quasi für eine wie mich…;-).

        Kennst du Leipzig? Falls dir mal Fotoinspirationen ausgehen sollten, dann empfehle ich dir diese Stadt…meine Lieblings- (weil Heimat-) Stadt…siehe mein heutiger Beitrag…;-).

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      2. Ahhh, leipzig war ich schon, letztes Jahr auf nem kleinen Bloggertreffen… Hab da sooo grandiose Lost Places gesehen… Gibt auch die Beiträge dazu hier aufm Blog. War ne ganz wunderbare Zeit!!!

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  3. mal was ganz was anderes, das sehr glaubwürdig gelungen ist, was bei so splatterexperimenten ja auch schiefgehen kann 😉 wirklich top stimmungsvolle bilder und schön, dass du mal wieder so richtig experimentiert hast 🙂

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    1. Oh ich war wirklich verzweifelt, so ein kreatives Loch hatte ich lange nicht mehr… Witzigerweise hat am nächsten Tag sogar die Sache mit den Tropfen dann funktioniert… Schon witzig was passiert, wenn man seinem Ärger mal Luft macht, und sei es in Form einer Bilderserie 😉

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  4. Witzig… interessant, dass du mit deiner dunklen, makaberen Seite so offen umgehst… ich glaube, sich künstlerisch so ein bisschen auszutoben, ist manchmal gar nicht schlecht😜… Besonders gut gefallen mir allerdings nicht die Fotos mit dem Blut, sondern die von den huschenden Gestalten in dunklen Gängen… mag ich!

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  5. Solche Blockaden kenne ich nur zu gut, aber zum Glück finden sich immer Inspirationsquellen, aus denen man schöpfen kann. Anders herum ist es aber auch oft nicht leicht, wenn man so viele Ideen im Kopf hat und nicht weiß, was man als erstes umsetzen soll. 😀
    Deine blutig-düstere Serie gefällt mir. Vor allem auch das erste Bild mit der vorbeihuschenden Person.

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  6. Ich mag vor allem die Fotos auf denen der „Schatten“ vorbei huscht. Eine coole Idee und hat wirklich etwas sehr gruseliges! Echt gut gelungen.

    Westworld möchte ich auch auf jeden Fall noch schauen. Allein schon wegen den Machern. Allerdings müsste ich da mal noch schauen wo. 😉

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  7. Moin Moin Kuhno..
    Sorry, komm erst jetzt zum Kommentieren…
    Für deine Serie hast du einen Shocking Shorts Award verdient!
    Deine kleine Geschichte in Bildern ist cool!
    Ja, und Experimente brauchen Zeit.Das merke ich auch bei mir.
    Meist muss es dazu auch den richtigen Zeitpunkt haben für die Umsetzung…
    Mich hat es echt gegruselt und sehr nachdenklich gemacht, deine Serie. Mal keine *Alltagsfotogrfie* und das finde ich das Beste daran!

    Hmmmm, Hamburg meine Perle…
    Ich weiss ja nicht wie lange du im April hier bist und wieviel Zeit du hast….
    Im April ist das Wetter ja auch noch nicht so dolle hier…
    Bei Schietwetter lohnt sich ein Besuch im MiWuLa…aber auch ein Spaziergang am Strand in Ovelgönne und im Anschluss n lecker Bierchen in der Stranperle. Die Marco Polo Terrassen mag ich auch gerne (Wobei sich Hamburg schämen muss, was die aus der schönem, alten Speicherstadt gemacht haben)… ist einfach ansonsten nur Trostlos! Planetarium bei Nacvht hat auch was – da will ich auch noch mal hin. Schade das du zum Blue port Hamburg nicht hier bist. Das findet dieses Jahr auch wieder statt…
    Das fällt mir so ganz spontan ein zu deiner Frage.. Wenn ich noch was besonderes erfahre, gebe ich es gerne an dich weiter!

    Hab einen schönen Valentinstag! Lass dich verwöhnen und gerne MEHR von solchen *Wutausbrüchen*!!!
    Bis denne dann und *winke, winke*
    Britta

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    1. Hui! Da kann ich ja gar nicht oft genug danke sagen!!! Erstmal natürlich für die netten Worte zu dem Beitrag! Und dann aber auch zu den Tipps was HH angeht 😉 Ich hab keine Ahnung wieviel Zeit ich noch haben werde, aber die Speicherkarte wird voll, ganz sicher 😉 Freu mich sehr über Deine ausführliche Antwort!!

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  8. ey, krass, echt. Wieder ein Soundtrack. Cool. Die Farbfotos sind ja schon richtig heftig… …aber als es dann in die s/w Vorbeihuschsequenz geht… ..und dann noch dieser verwackelte und farbreduzierter Showdown, hat es mich echt erschwischt. Cool. Man muss sich das echt nochmal in aller Ruhe auf der Zunge zergehen lassen und nochmal mitzählen wie viele richtig gute Einzelbilder dabei sind, die auch ausserhalb deiner tollen Serie echt top sind. Bravo… …Applaus !!!

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    1. Vielen Dank mal wieder für Deine lobenden und motivierenden Worte!! Ich tu mich gerade echt leicht damit, Gefühle (meistens sogar negative) fotografisch zu verwirklichen. Auf dieser Welle werd ich noch ein Weilchen schwimmen, hoffe ich 😉

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      1. mach mal! Echt. Freue mich auf die Resultate. Finde deinen Weg auch klasse, das SO zu tun. Es ist ja auch quasi eine Auftragsarbeit an dich selbst, ein Gefühl zu bearbeiten. Ausserdem sieht man es ja selten, dass man sich auch Themen wie ‚Wut‘ oder ähnlichen widmet. Zwar sind Fotos auf Blogs auch oft mit negativen Gefühlen belegt, doch diese Gefühle sind auch manchmal induziert (was ja nicht schlimm ist): welke Blume -> drückt meine Traurigkeit aus. ‚Wut‘ oder ähnlich hat auch was von Tabu, was keiner so richtig behandelt. Umso besser, wenn du es dir zur Aufgabe machst. Viel Erfolg damit… …und ‚hau rein‘! 😀 😉

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  9. Immer wieder was Unerwartetes 😉 Die vorbei huschende Person in Schwarz/Weiß und die Person am Fenster ohne Gesicht (016) – ja, diese Bilder gefallen mir ausgesprochen gut. Sie haben was Unwirkliches bzw. Geiserhaftes. Und Deine Idee der Interpretation von Liedern finde ich nach wie vor sehr spannend.

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  10. Spannende Bildergeschichte. Fehlende Ideen und Motivation sind im Moment auch mein Gegner – nur dass ich da ich eher keine Menschen aufnehme keine Hilfe finde, die mich auf Ideen bringt.
    Hoffe, jetzt in den Semesterferien kommen mal wieder ein paar spannende Experimente zusammen.

    LG
    Jakob

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  11. Die schwarz weiß Photos sind meine Favoriten, vor allem das letzte. 😉 Wirken alle ein bisschen unheimlich… Aber das soll es ja auch. 😛 super Idee, ich mag Experimentierfreude! 🙂

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  12. Ein wenig geschockt, war ich schon 😉 …du weißt ja, dass ich das Bunte, Helle, Verträumte mehr mag…aber irgendwie haben auch diese blutigen Bilder ihren Reiz….abgefahrn…würde jetzt unser Jüngster sagen…
    Ich grüße aus meinem ganz persönlichen Februar Grau…es wird Zeit, dass die Sonne wieder höher kommt
    Bis dann und Grüße in den Süden

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