See the world hanging upside down


Der Besuch einer Höhle gehört für mich ja eher in die Schulzeit. Also gibt es eigentlich keinen Grund, sich eine solche Sehenswürdigkeit überhaupt anzuschauen. Wenn man jetzt aber am Rande der Schwäbischen Alb wohnt und sich dort die Höhlen tummeln, darf man auch mal an einem regnerischen Sonntag zusammen mit Manni in eine Höhle kriechen um zu fotografieren. Allerdings bin ich mit dem Ziel dorthin, die Höhle aus einem anderen Blickwinkel festzuhalten…

Es handelte sich dabei um die Laichinger Tiefenhöhle. Schlanke 4 Euro Eintritt und ca. 30 Minuten Gehzeit. Das Highlight ist dann wohl Deutschlands tiefste begehbare Stelle innerhalb einer Höhle. Die befindet sich 55 Meter unter der Erdoberfläche. Fotografisch waren die Rahmenbedingungen allerdings nicht wirklich ideal. Wenig (gelb) Licht, kein unterirdischer See der Spiegelungen mit sich bringen könnte, keine bunten Farbbelichtungen und viele enge Gänge bei denen Platzangst wirklich keine Rolle spielen darf…

Also hab ich mich auf die Details konzentriert. Details die man eigentlich nicht aus einer Höhle zurück an die Oberfläche bringt. Aber ich muss sagen, die selbstauferlegte Aufgabe machte mir eine Menge Spaß. Blitz ausschalten, ISO hoch und hoffen das die Ergebnisse einigermaßen klar und scharf werden. Nach den 30 Minuten hatte ich 30 Bilder gemacht. Bei der Nachbearbeitung fielen dann 15 davon dem Papierkorb zum Opfer. 50% ist ja eigentlich eine gute Quote. Trotz allem hab ich mir insgesamt mehr erhofft. Gerade was Spiegelungen und Farben angeht. Aber manchmal muss man mit dem klarkommen was sich einem bietet…

Und ganz ehrlich, es ist schon spannend mal abseits des Weges die Augen offenzuhalten. Es versteckt sich auch in einer Höhle das ein oder andere Motiv das mit Sicherheit bisher noch von niemandem fotografiert wurde…

Letztendlich hat es Spaß gemacht und immerhin sind ein paar Aufnahmen dabei rausgekommen, die ich hier zeigen möchte. Zusätzlich sind wir zumindest was den Regen angeht, immer schön trocken geblieben 😉

Edit: Die Inspiration für die Überschrift des Beitrags kommt von einer Textzeile der Band Mumford & Sons mit dem überraschenden Titel „The Cave“. Lohnt sich mal anzuhören und wäre 55 Meter unter der Oberfläche sicher auch von der Akustik her sehr spannend…

55 Kommentare zu „See the world hanging upside down“

  1. Huuu, das sind ja mal wieder sehr mystische Bilder 🙂
    Gefällt mir 🙂
    Ist ja schließlich eine Herausforderung bei solchen Lichtverhältnissen noch was raus zu holen, aber das ist dir auf jeden Fall mal wieder gelungen. Das grüne Gras auf 1319 gefällt mir am besten!

    Übrigens, falls du mal in die Gegend von Salzburg kommst, da hat mir der Ausflug in das Salzbergwerk gut gefallen – da gibts nämlich so einen Spiegelsee 🙂

    (Achso und ein P.S. vom letzten Kommentar – Lass uns mal wieder was ausmachen, sobald ich meine Masterarbeit weg habe :))

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    1. Ah verdammt, ich war erst vor kurzem in Salzburg ;-)) Aber da war die Zeit zu knapp… Danke für den Tipp! Also so wirklich schnell muss ich sowieso nicht wieder in ne Höhle, von daher passt das schon 😉 Freut mich aber wenn Dir die Bilder gefallen!!

      Und ja, meld Dich dann gern, eilt auch gar nicht, also bitte kein Stress und ganz viel Erfolg bei Deiner Arbeit!! 😉

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  2. Ja, da war ich auch schon drunten. Da gehts ja ewig weit die Stiegen runter. Verrückt find ich immernoch, dass sich sofort etwas grün ansiedelt, sobald da ein Licht dauerhaft angeschaltet wird. Natur ist schon toll! Schöne Fotos hast Du wieder gemacht!

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  3. Oh wie wunderbar…eine Höhle…Auch wenn ich so „untertage“ ein wenig mit Platzangst zu kämpfen habe…;-), reizen mich solche Abstiege doch sehr. Schöne Details hast du da eingefangen, die Stimmung kann man sofort nachempfinden. Falls du Lust hast auf mehr Spiegelung, dann lege ich dir die Feengrotte in Saalfeld in Thüringen ans Herz…;-)

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  4. DAS Bild: https://kuhnographphotography.files.wordpress.com/2017/09/dsc_1271.jpg ❤ ❤ ❤ super!

    ich mag höhlen ja total, obwohl ich es mittlerweile weitgehend aufgegebenhab, darin zu fotografieren. meistens kann man das gefühl, das man hat, vor allem auch in bezug auf die geschichte der jeweiligen höhle, kaum in ein bild fassen. obwohl die eishöhle in island ist noch ein absolutes must auf meiner bucket liste.
    vielleicht erinnerst du dich noch an einen der ersten magischen montage, da hatte ich auch höhlenbilder – allerdings finde ich, dass so wirklich gelungen eigentlich nur das titelbild ist ^.^ https://paleica.com/2013/08/26/magic-monday-woche-oder-die-welt-im-berg/

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      1. jaaa voll. ich war übrigens letztes jahr in der eisriesenwelt werfen (hab ich am blog unlängst erwähnt). die ist auch ziemlich beeindruckend. also falls du mal in der gegend bist… 🙂

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  5. Mein erster Gedanke…. Wenn der Vater mit dem Sohne……… :o)
    Manchmal ist das NichSichtBare tausendmal schöner als das was Sichtbar ist. Das spieglen deine Bilder wirklich wieder! Geheimnisvolles und magisches Licht, die Enge und Tiefe und dein Herzschalg kann ich sogar hier noch wahrnehmen! Einfach tolle Fotos ohne Blitzdingens :o)
    Hab n* schönes Wochenende!!!

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  6. Oha, eng, dunkel und mit leichtem Gruselfaktor an der ein oder anderen Stelle. Das müsste ja genau das richtige für dich gewesen sein 😉
    Gut gelöst. Ich hab schon Schwierigkeiten, überhaut in schlecht belichteten Räumen vernünftige Bilder ohne zuviel Gekrissel hin zu bekommen. Das ist echt eine Herausforderung …
    Schön finde ich, dass du den Blick in die Ecken gewendet hast und dabei Lichtspiele heraus gekommen sind. Mir gefällt das 4. Bild am besten: die Punkte, die Unschärfe und die kleine scharfe Stelle an der Lampe, das bringts.
    Und das 3. von unten eignet sich herovrragend für ein Plattencover … 😉

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    1. Ich finds schön das Du wieder so viele meiner Ansätze und Gedanken dahinter entdeckt hast… Die Lieblingsbilder decken sich auch… Vielleicht hätte ich mir noch ein bisschen mehr Zeit nehmen sollen, 30 Minuten waren halt auch kurz und die Menschen drängten teilweise von hinten 😉 da hätte es sicher auch andere tolle Motive gegeben. Ein Stativ wäre natürlich auch hilfreich gewesen 😉 Danke auf jeden Fall und schönes Wochenende Dir!!

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  7. Die Bilder sind ja stark geworden… da sollte ich mir auch mal überlegen in eine Höhle zu „kriechen“…. 😅
    Richtig schön mystisch und unheimlich. Toller Beitrag – vielen Dank für die Inspiration 😊

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  8. Interessante Fotos – so ganz anders wie sonst auf Deinem Blog 😉. Ich persönlich finde es verdammt schwer in einer Höhle ansehnlich zu fotografieren. Du hast die Herausforderung gemeistert. Ich finde das gelbliche und grünliche Licht macht eine eigenartige Stimmung bei einigen Fotos.Total toll, finde ich bei dieser Serie die abstrakt wirkenden Fotos von den Felsen. Die sind schön. 😊

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  9. DU bist mit dem, was sich dir hier geboten hat, wunderbar klar gekommen;-)! Ich mag die Fotos sehr, finde sie atmsophärisch, mystisch, spannend… und ich mag die Details in der Dunkelheit:-)! Klasse!!!

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  10. Magisch, als ob es da unten alles seine eigene Ordnung hat. Dinge und Gedanken werden isoliert. Ein Platz für das Licht. Ein Platz für den Schatten. Die Farben sind das Bindeglied und halten alles zusammen. Eine sehr schöne und intensive Serie. Oh, ich mag Höhlen sehr. Finde ich super tolle Orte… …und ich weiß auch wie schwer man sich mit dem Licht dort beim Fotografieren tut. Klasse gemeistert, Meister.

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    1. Ach komm 😉 Meister klingt zwar gut, aber ich bin mir sicher man könnte da noch mehr rausholen 😉 Allerdings muss das auch nicht immer sein. Es zählt auch immer der Moment und die Stimmung hinter den Bildern. Und die waren in dem Moment halt einfach genau so 😉 Danke!!

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      1. Das denke ich auch… …auch wenn das trotzdem eine sehr gute Serie ist!!! Der Blog hat ja auch (zumindest für mich) eine Art Tagebuch-/Bilderbuchfunktion. Die Qualität bei Serien soll ruhig schwanken (wenn man es nur fototechnisch betrachtet), weil die Gesamtheit einer Geschichte sich ja aus mehr als nur Einzelfotos ergibt. Erzählt man eine Geschichte, zählt die Idee, das Gefühl und der Umstand es transportiert zu haben. …oder, wenn man keine Geschichte erzählen will, veröffentlicht man halt Einzelfotos, auch gut! 🙂

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      2. Das ist unglaublich spannend. Mir ging das ja mit der Bibliothek so. Da war ich sehr unzufrieden und hab durch die Augen der anderen Blogger Dinge entdeckt, die mir den Beitrag sympathischer gemacht haben. Das war eine coole Erfahrung. Da hab ich was gelernt… Qualität und Schönheit liegt halt immer auch am Betrachter…

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      3. ..witzig, weil ich ja damals auch dachte, dass jeder DAS auch objektiv schön finden muss. Deshalb war ich auch verwundert, dass du Zweifel hattest. ..aber wie du schon sagst.. Qualität und Schönheit liegt halt immer auch am Betrachter…

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  11. Schön, was ihr alles so gemeinsam erlebt. Naja und Eure gemeinsame Leidenschaft lädt auch nahzu dazu ein, spannende Orte zu besuchen und festzuhalten. jedenfalls: Titel und Titelbild passen so super zusammen, bin eh immer neugierig auf Deine Titel 😉 Und mein absolutes Favoritenbild ist die kleine einzelne Bildquelle. Das kann auch so für sich stehen. Finde ich fantastisch.

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