The mirror of the soul


In letzter Zeit ergeben sich mir immer wieder Möglichkeiten, Menschen anzusprechen und sie darum zu bitten, sich vor meine Kamera zu stellen. Die Hemmschwelle dies einfach so zu tun wird geringer. Das liegt zum Einen an den überaus positiven Erfahrungen die ich gemacht hab, zum Anderen wohl auch daran, dass ich mir inzwischen zutraue, auf Unbekanntes und Neues aus fotografischer Sicht auch schnell zu reagieren…

Die wunderbare Annabel hab ich vor kurzem erst kennengelernt. Doch relativ schnell war klar, dass sie unbedingt mal fotografiert werden muss. Am besten von mir 😉 Inzwischen fühle ich recht schnell was genau es für mich ausmacht, fotogen zu sein. Das ist natürlich zu 100% Geschmacksache und es gibt keine Gebrauchsanweisung, aber ich für mich selbst habe diesen Radar inzwischen ideal eingestellt.

Annabel war bisher noch nie vor einer Kamera. Das erforderte also wieder einmal ein besonderes Fingerspitzengefühl. Es galt jetzt genau das aus ihr herauszuholen, was für mich den Auschlag gegeben hat sie anzusprechen. In solchen Momenten muss man „suchen“ und Geduld haben. Eine Zielsetzung für das Shooting darf in meinen Augen gar nicht exisiteren. Schritt für Schritt. Das galt in dem Fall für uns beide…

Und wie so oft kam auch diesmal der Moment an dem klar wurde, dass ich am Ziel bin. Man merkte förmlich wie wir uns in unseren Rollen immer wohler fühlten. Und ab dann (ich schätze nach ca. 30 Minuten) lief alles wie von selbst. Annabel zeigte mir das, was sie in meinen Augen so unglaublich fotogen macht. Etwas undefinierbares. Etwas das ein Mensch eben hat oder nicht. Und natürlich gilt auch hier NUR meine Wahrnehmung 😉

Die Elemente der untergehenden Sonne, des Windes und der herbstlichen Farben verschmolzen praktisch und schenkten Annabel einen Rahmen der für ein erstes Shooting nicht passender hätte sein können. Es sind diese Momente die mich darin bestärken auch weiterhin Menschen anzusprechen und vor die Kamera zu zerren. Um dann eine Grundlage zu schaffen, die es uns ermöglicht, das aus uns herauszuholen was wir in dem Moment fühlen.

Ziel ist dann nicht mehr die Bezahlung oder der Ruhm sondern nur die Tatsache, dass es wieder einen Menschen mehr gibt, der den Mut hatte einen Teil von sich selbst zu zeigen der nicht alltäglich ist. Ein Mensch der offen genug ist meinen dezenten Anweisungen zu folgen und sich ein Stück weit fallen lassen kann. Und dann, am Ende des Tages auch mit den Ergebnissen zufrieden ist…

Vielen Dank Annabel, ich hoffe das war nicht das letzte Mal 😉

40 Kommentare zu „The mirror of the soul“

  1. Manchmals muss man halt ungewohnte Wege einschlagen um erfolgreich zu sein ! Der Erfolg zeigt aber das es der richtige ist ! ja es gehört natürlich schon Mut dazu jemand fremdes einfach so anzusprechen für ein Fotoshooting ! Mich würde mal interessieren ob auch negative Reaktionen kommen !!! Mutig von beiden !!!

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    1. Danke! Ja, stimmt, wobei sie nicht komplett fremd war. Aber auch das klappt ja immer mal wieder… Heutzutage ist es eigentlich ganz einfach was die tatsächliche Meinung der fotografierten Menschen angeht. Ein Blick auf deren Profil in istagram, whatApp, FB o.ä. genügt 😉

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    1. Vielen Dank mein Bester!! Ich bin auch total begeistert wie sie das gemacht hat. Hier gibts so einige Talente die noch irgendwo schlummern (oder eben schon für Furore gesorgt haben) 😉 Von Annabel werden wir sicher noch was zu sehen bekommen…

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  2. ich würde das ja auch so gerne mal ausprobieren..aber mit dem Ansprechen hab ich so meine Probleme… vor allem wenn diese ausgewählte Person dann gar nicht möchte !!! Was mich noch intressieren würde…wieviel Anweisungen gibst du und denkst du dir vorher bestimmte Posen aus oder lässt du dein Gegenüber einfach machen?? Wählst du eine bestimmte Location?? Wieviel besprichst du vorher mit deinem Model?? Ich wäre gern mal Mäuschen bei dir !!!
    Auf jedenfall bin ich total begeistert von diesen Bildern. Ich hab sie schon bei Insta verfolgt !! lg Doris

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    1. Vielen Dank Doris!! Ich beobachte ja auch sehr gerne bei instagram was Du so treibst 😉 Übrigens ganz wundervoll 😉 Und was Deine Fragen angeht, ich mach wirklich alles spontan, kein Plan, keine Gespräche. Nur die Location und die Tgaes- bzw. Lichtzeit sind geplant. Aber auch da hat man ja keine Garantie 😉 Und was das Mäuschen angeht, du bist immer herzlich eingeladen 😉 Ein Photowalk in der Mitte wär eh mal ziemlich genial!!!

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  3. das sind wieder einmal sehr schöne bilder. bei ihr passt finde ich die perspektive von oben besonders gut. da sehe und spüre ich etwas ganz besonderes. und die lichterkette, die steht ihr irrsinnig!

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  4. Wahrhaftig ein sehr fotogenes Gesicht…welches ganz ohne schmückendes Beiwerk auskommt. Ich mag das auch. Und fragen kostet ja nichts…im Zweifelsfall ist es der Beginn einer wunderbaren „Fotobeziehung“…;-).
    Ich mag deine Bilder sehr.

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  5. Wunderschoen. Dieses Laecheln. Diese Fotos.
    Es ist sehr beeindruckend wie die Aura eines Menschen die Stimmung in einem Foto beeinflussen kann. Wenn du dir Annabel mal auf den Fotos wegdenkst, sind das zwar immer noch super Fotos… ..aber sie haben eine sehr grosse Schwere. Ihre Anwesenheit verwandelt jedoch dieses Herbstliche Licht und seine Farben in eine sehr, sehr warme Kulisse, die diese Bilder tragen. Da habt ihr eht gezauber.. ..ihr beiden!

    Bitte gehe weiter fuer uns auf Menschen zu und halte sie fuer uns fest. Ein ganz toller Wesenszug von dir.

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    1. Ich danke Dir… Gerade bei solchen spontanen Shootings mit Neulingen freu ich mich total über positives Feedback. Zum einen weil ich hoff das Annabel mitliest und auch von völlig neutralen Menschen so viel Lob und Anerkennung mitbekommt und zum anderen weil ich ja auch hoffe, dass mein Weg mit neuen Gesichtern ein guter ist… Es geht dabei ja auch um so viel Zwischenmenschlichkeit… Immer wieder sehr spannend!!

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      1. ANABELL.. …falls du jetzt mitliest… …ICH BIN NICHT NEUTRAL… …glaube dem Kuhno in dieser Hinsicht nicht …ICH BIN TOTAL VERNARRT IN SEINE ARBEIT.. …so sieht’s aus… und was ihr da gemacht habt ist echt gross. Mehr davon!! 🙂

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  6. Wunderschön! Du kannst es einfach!
    Ich selbst finde es zwar auch nach wie vor megamutig, einfach Leute anzusprechen, ob sie sich fotografieren lassen wollen, aber ich komme da noch hin. Ein bisschen Erfahrung und Sicherheit noch, dann wird das was. Das ist nämlich ein Zauber, den man mit Profis nicht/kaum erreicht, da ist das Neue, das Unbekannte, das feine Natürliche, die Überraschung, das Unkontrollierbare. Das mag ich.
    Ich bin ein großer Fan von den Bildern 4,9,13,14 und 15. Die ganze Serie ist toll, aber diese Bilder berühren mich irgendwie, ich rätsle noch, was es genau ist. Ich weiß es nicht. Aber die finde ich besonders.
    Tolle Arbeit, es hat sich wirklich gelohnt!!! Und danke fürs Zeigen!!

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    1. Vielen Dank Andrea!! ich muss gestehen das ich mich auch nicht immer und an jede/n sofort ran wage… (wie das klingt) 😉 Ich brauch schon auch ein gutes gefühl dabei und den absoluten Willen genau dieses Gesicht vor meine Kamera zerren zu müssen 😉 Die Anzahl dieser menschen häuft sich irgendwie… Und was das Besondere in den Bildern angeht, freut mich das sehr… Schön wenn man ein bisschen suchen und betrachten muss, das gefällt mir…

      Komm gut in die Woche!!

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      1. Na, ich schätze, es übt sich, oder? Je öfter man sich überwunden hat und positive Rückmeldung bekommen hat, umso leichter wird es.
        Kennst du Brandon Stanton? Der hat in NY Hunderte von Menschen auf der Straße angesprochen, ob er sie fotografieren darf. Mutig, aber irgendwann ist das sicher Gewohnheit … Tolle Bilder übrigens! Falls du mal Lust hast zu googeln.
        Ja, sie laden dazu ein, deine Bilder! 😉 Zum Betrachten. Das ist schön.
        Starte ebenfalls gut!!

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      2. Klingt auf jeden Fall spannend… Wollte das auch mal vor Jahren bei mir in Dorf machen mit den 100 menschen… Hat irgendwie nie geklappt… Wer weiß, vielleicht mach ich das doch nochmal… Auf jeden Fall wäre das ein neues Projekt am Horizont!!

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      3. Überall schreit es immer nach neuen Projekten, man muss es nur umsetzen 😉
        Aber das kenne ich… die Listen sind immer im Hintergrund, vllt ist der Zeitpunkt einfach noch nicht gekommen.

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  7. Da hast Du aber absolut den richtigen Riecher gehabt. Ich finde Annabel auch umwerfend fotogen und Du hast wunderbare Fotos erschaffen. Ich finde es genau richtig, so auf Dein Bauchgefühl zu vertrauen, wobei ich einfach mal davon ausgehe, dass es mehr ein Bauchgefühl als eine bewußte Entscheidung ist. Ein Gefühl, dass es passt. Deine Superkraft.

    LG Annett

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    1. Ich geb es zu, manchmal bin ich ziemlich stolz auf meinen Riecher und das Bauchgefühl… So wirklich komplett daneben lag ich bisher noch nicht 😉 Ich seh das als Belohnung an 😉 Ich danke Dir auf jeden Fall, vor allem für das Wort „Superkraft“ 😉 Das geht runter wie (gutes, italienisches) Öl!!!

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  8. Ich hatte gerade kommentiert und wollte noch etwas ergänzen. Aber ich finde den Kommentar gar nicht. Entweder Du musst ihn noch freischalten oder er ist ins Daten-Nirwana verschwunden ….

    Ich habe gerade Deine tagline (das auge macht den unterschied) gelesen und wollte Dich wissen lassen, dass ich dem nicht zustimme. Ich fände bei Dir viel passender: das herz macht den unterschied. Denn genau das ist es, was Deine Fotos und Blogbeiträge vermitteln. Das Du absolut mit Herz bei der Sache bist. Das kann und macht nicht jeder. 😉

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  9. Superschön! Ich denke, Annabel würde fast jeder als fotogen empfinden, sie ist ja megahübsch auf eine sehr natürliche Art und Weise… und – ohne dich beleidigen zu wollen;-) – das liegt sicherlich nicht nur an deinen Fotos;-)! ABER: das, was du beschreibst, der Mut, das Gefühl, sich aufeinander einzulassen, DAS macht Annabel auf deinen Fotos wahrscheinlich noch ein Stück fotogener als vor jeder anderen Kamera;-)! Wieder einmal eine tolle Porträt-Serie und ich bewundere, was da alles bei herauskommt, ohne dass du vorher offensichtlich einen Plan hattest, sondern sich einfach nur zwei Menschen auf die Situation einlassen… super! Man bekommt FAST Lust, sich auf vor deine Kamera zu schmeißen😂… Ganz im Ernst: deine sensible, offene Art macht das deinem Gegenüber sicherlich auch nicht allzu schwer, sich fallen zu lassen! Deine Serie zeigt auch wieder einmal, wie wichtig die Chemie zwischen beiden ist und das Sich-Wirklich-Einlassen… sonst werden es nur Bilder, vielleicht ist sogar nackte Haut „nötig“, damit das Auge hängen bleibt (wie leider bei so vielen männlichen Fotografen – nicht, dass ich was gegen Haut oder Nacktsein habe, aber für manche scheint das der einzige Weg zu sein, pseudo-interessante Bilder zu machen…), aber keine Fotos, die berühren, die eine gewisse Tiefe haben… und das ist dir wieder mal definitiv geglückt!!!

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    1. Und wieder so wundervolle Worte… Danke! Alles das was Du schreibst versuche ich tatsächlich immer wieder zu generieren… Und ich bin ehrlich, es klappt nicht bei jedem Shooting. Manchmal ist es einfach Schema F, wenig Gefühl, wenig Flow… Aber zum Glück läuft es meistens so, dass es „klick“ macht und alles andere wie von selbst läuft. Und das zeigt sich dann auch nach dem Shooting, denn manchmal werden aus den Motiven echte Wegbegleiter… Und dann habe ich für mich das Optimum rausgeholt… Ich liebe das 😉

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